Uta Serwuschok / 07. Sep 2016
ManniMachtMobil Programme Quietschvergnügt
Spiels noch mal, Manni!
Mal ganz ehrlich, wenn so einer, wie unser Manni, morgens mit uns beim Bäcker ansteht, was würden wir denken? Würden wir uns rühmen, diesen Menschen zu kennen? Wohl kaum. Würden wir sagen, er ist eine bedeutende Persönlichkeit? Nein. Und würden wir ihn lieben? Auch wenig wahrscheinlich. Im wahren Leben würde man den Herrn in seinen viel zu großen Hosen aus Ballonseide eher als Außenseiter betrachten. Schon als einen leicht Verrückten. Da würden die Leute ihre Köpfe zusammenstecken und tuscheln: “Der ist nicht ganz richtig in der Birne. Wahrscheinlich hat er ein ganz hartes Schicksal! Vielleicht vom Dach gefallen … oder so.”
Irgendwie schicksalhaft war jener Abend schon, an dem Thomas Störel mehr aus Neugier und Jux in seine berühmte Hose in Pink stieg. Sie war übrig von einem Freizeitanzug, dessen Jacke Moni schon auf der Bühne trug.
Diese Hose wird nun einen kometenhaften Aufstieg erleben. Mit Manni, denn so wurde diese inzwischen so beliebte Bühnenfigur genannt.
Was beschert ihm eine so große Fangemeinde? Sein Gehör! Er hat, wie man so sagt, sein Ohr an der Masse. Nicht am Stammtisch! Dieser Unterschied muss sein. Wenn Manni etwas aufschnappt, dann denkt er sehr genau darüber nach, mit gesundem Menschenverstand und sehr viel Witz.
Dieser entsteht auch, weil er uns alle wissen lässt, wie toll er aussieht in seinen schrägen Kostümen. Er macht das ziemlich auffällig, was uns zum Lachen bringt. Was er nicht so auffällig macht ist der eigentliche Wert dieser Figur. Manni ist nämlich nicht vordergründig stolz auf sein Aussehen. Stolz ist er auf seine Gedanken, die er so schräg und fantasievoll präsentiert, dass du dem nicht entkommen kannst. Bei jeder Vorstellung, amüsiere ich mich darüber, wie ihm die Leute auf den Leim gehen. Aber sich auf ihn einzulassen, macht Spaß und Sinn. Bei ihm sind wir in einer sehr fröhlichen Schule des Lebens. Unseres Lebens. Und darum lieben wir ihn, diesen Manni.
Hinter diesem ganz speziellen Typen steckt ein gut aussehender Mann. Thomas Störel. Immer dann, wenn die Zuschauer ihn nach der Vorstellung als “normalen Menschen” sehen, erschrecken sie fast, weil er so attraktiv daher kommt. Ich erinnere mich, dass vor vielen Jahren mal eine Zuschauerin ganz aus dem Häuschen war und zu mir sagte: “Sie spielen mit dem schönsten Kabarettisten! Haben Sie ein Glück!”
Ja, das habe ich. Denn Thomas Störel ist auch Texter und Komponist für Sanftwut. Und was für Texte er schreibt! Was für Musik! Ich bin ein Glückspilz, dass ich so viele seiner Lieder singen konnte. Ob Parodien oder komplette Eigenschöpfungen. Diese Musik trug uns erfolgreich durch die Jahre. Sie gab uns Sanftwütigen den ganz eigenen Charakter.
Und ich wünsche mir, dass diese Zusammenarbeit anhält und uns durch noch viele Jahre trägt. Gelassen und mit ganz viel Freude.
Lieber Thomas, als du gestern zur Vorstellung deine, von mir so geliebte, Integrationshymne zelebriert hast, fiel mir der Satz aus einem berühmten Filmklassiker ein: “Spiels noch mal … Manni!”
In diesem Sinne danken wir dir von Herzen und wünschen viel Erfolg für die Premiere am 11. September, wenn es heißt “Quietschvergnügt-Mannis Sternstunden”.
Deine Moni
P.S.: Nicht weniger wichtig ist, dass du mit dem neuen Programm, eines deiner alten verabschiedest. Deshalb sollst du am Freitag, wenn du zum letzten Mal mit “ManniMachtMobil” auf der Bühne stehst, ebenfalls einen ganz besonders schönen Abend haben!
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