Uta Serwuschok / 23. Sep 2018
Lieber die Katze im Sack als nen Drachen im Bett Programme
PREMIERE: „Lieber die Katze im Sack als nen Drachen im Bett“
Premieren sind immer so eine Sache. Da lässt man auch irgendwie die Katze aus dem Sack. Nach langer Produktionszeit will man wissen, ob das Programm ein Erfolg wird.
Bei uns heißt das: wir wollen wissen, ob man nach wie vor viel Freude an Moni und Manni hat. Und auch, ob die zum Teil bitteren Wahrheiten hinter dem Spaß erkennbar werden.
Wir könnten uns auch fragen, ob man die Musik wieder mag. Aber ganz ehrlich, es macht schon so viel Freude die Lieder zu proben. Da stellt sich die Frage nicht. Sie sind einfach schön, denn sie erreichen immer wieder die Seelen der Leute. Da geht der Dank an Manni, dem Haus- und Hofkomponisten. Der zugleich auch der federführende Autor ist.
Allerdings, ganz geschlafen hat die Moni nicht. Sie wird ihre freche Meinung unter das Zuschauervolk bringen. Das wäre ja gelacht, alles dem Mann(i) zu überlassen.
In diesen Zeiten, wo sich so viele Dinge aufzulösen beginnen, sind feste Anker besonders wertvoll.
Ich, die Moni, bin dankbar für unsere Zuverlässigkeit und Stabilität.
Und dies meint nicht eine materielle Größe, wenn gleich diese sehr wichtig ist.
Nein, ich bin demütig, dass wir als Sanftwut immer noch so etwas wie eine gemeinsame Größe darstellen. Dass wir gemeinsam uns auf eine Premiere freuen und jeder auf seine Weise uns das auch zeigt. Man muss da genauer hinschauen.
Wir sitzen oft nach der Vorstellung in unserem hübschen Theaterkneipchen. Während ich Bücher verkaufe, plappert Thomas mit den Leuten.
Was ihr nicht sehen könnt, sind die fleißigen Frauen und Männer vom gesamten Sanftwut-Team. Sie stehen abseits des Fotos. Aber sie sind ein Teil von uns. Sie reichen mir, ohne dass ich etwas sagen muss, zum Beispiel das Getränk, was ich mag. Und bekochen mich, damit ich nicht vom Fleisch falle. Sie führen mit dem Zuschauer die Gespräche beim Kartenverkauf und versuchen immer zu lächeln, wenn mit Tempo in den Pausen alle Gäste versorgt werden müssen.
Sie betreuen uns als Techniker und sind längst nicht nur ausführendes Organ. Wir haben viel zu besprechen. Das kommt so selbstverständlich daher. Das ist einfach so. Eine Einheit eben.
Und sie hören mich mit meinem Texten vor den Proben ab, obwohl sie eigentlich im Büro arbeiten. Sie alle sind lange, bevor sich der Vorhang zur Premiere hebt, längst mit dem Herzen bei uns. Dafür euch allen ein großes Dankeschön. Auch für eure freundlichen Gesichter, die uns immer noch begrüßen, wenn wir das Theater betreten.
Ach ja, dieses Theater. Immer noch klein aber fein. Auch wenn es schon über zwanzig Jahre her ist, dass wir in der Mädler-Passage unser Zuhause gefunden haben.
Mich macht das demütig. Weil ich mich wohl fühle.
Seid mir nicht böse, wenn ich keine Namen nenne. Aber ich habe Angst, ich könnte jemanden vergessen. Ihr seid so viele, die uns unterstützen.
Am Freitag, nach der ersten Aufführung, haben wir noch kurz zusammengesessen und ich konnte sehen, wie sehr ihr euch auf dieses Programm freut.
Egal also, wie man die Premiere aufnimmt, wir wissen euch an unserer Seite.
Habt Dank dafür.
Und versorgt unsere Gäste weiter fröhlich. Sie sind unsere Fans. Ohne die wären wir ja alle nur Luft.
Seid uns also WILLKOMMEN.
So, ich mache jetzt Schluss, denn in ein paar Stunden hebt sich der Vorhang und da muss ich fit wie ein Turnschuh sein. Weil, der Manni guckt so böse, wenn ich mich verspreche. Aber ich weiß ja, wie er es meint. Dennoch, ich möchte auch ihn nicht enttäuschen. Weiß ich doch, wie viel Herzblut und Arbeit in allem steckt.
Bis dann also. In alter Frische.
Eure Moni
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