Also, der Peter Lis, Veranstalter des kleinen Örtchens Stangendorf, hatte uns am letzten Sonntag zu einem Gastspiel eingeladen. Es war eine gemeinsame Veranstaltung mit Moni und Manni von Sanftwut und mit André und Robert vom Leipziger Central Kabarett. Es gab ein Jubiläum zu feiern: 10 Jahre Kabarett in Stangendorf. Also erstellten wir zu viert ein buntes Programm.
Besonders schön war, dass das alles draußen statt fand. Ein Sommertag wie er im Buche steht. Nur zogen schon Wolken auf, als wir noch auf dem Weg zum Gastspielort waren. Es grummelte, Wind kaum auf, Regentropfen klatschten auf die Autoscheibe. Aber dann, wie auf Knopfdruck war wieder alles trocken und so konnten wir in Stangendorf pünktlich starten.
Wir spielten auf dem neuen Sportplatz, unter einer Zeltkonstruktion, die liebevoll von vielen fleißigen Helfern errichtet wurde. Es war prima Stimmung. Wenn auch sehr heiß. Allerdings bemerkte ich, dass ein angenehmes Lüftchen wehte. Dann kam die Pause. Und erst da sah ich, dass der Sportplatz von lauter dunklen Wolken umgeben war und außerdem konnte ich (nachdem ich nicht mehr so laut sang) auch den Donner hören.
Es wurde diskutiert, was wir machen, wenn das Gewitter näher kommt und den Sportplatz erreicht. In solchen Momenten funktioniert eben eine Dorf- und Freundesgemeinde. Es gab diesen berühmten Plan B, für den Fall, wir müssten doch in der zweiten Spielhälfte den Platz räumen.
Und so war es dann auch: das Gewitter kam ran und mit ihm ein Sturm, der die Stangen vom Festzelt aus den Angeln heben wollte. Darum heißt das wohl auch Stangendorf. Es war ein bisschen wie im Märchen, wo der böse Herrscher über Sturm und Regen Unheil über die Menschen bringen will, bloß weil er schlechte Laune hat und neidisch darauf ist, dass die Zweibeiner auf der Erde (genannt Menschen) Spaß mit den Kabarettisten aus Leipzig haben.
Aber wir “kleinen Menschen” waren eine eingeschworene Gemeinde. Noch nie habe ich einen solch schnellen Bühnenabbau erlebt. Das war einzigartig. Besonders unser Tourneetechniker Udo war gefordert. Alle halfen und dann flüchteten wir in die Kneipe.
Die Requisiten, nebst E-Piano, waren schon im Auto und alle bedauerten, dass die Vorstellung mitten in der zweiten Hälfte abgebrochen werden musste.
Ich saß bereits beim Bier und plapperte aufgeräumt mit den Dorfbewohnern und Gästen, als plötzlich Robert und André vor mir standen und sagten: “Wir spielen weiter. ” Ich war baff und auch schon nach einem halben Bier recht fröhlich. Aber an diesem turbulenten Abend war alles irgendwie möglich. Thomas holte das E-Piano wieder aus dem Auto und so ging das Gastspiel in der Kneipe weiter. Die Leute saßen dicht beieinander (herrlich gemütliche Atmosphäre) und hatten wieder ihren Spaß. Es steppte der Bär, was will man mehr.
Nach 23.00 Uhr saßen wir (ich, Thomas, André und Robert) mit Peter Lis, der so ein leidenschaftlicher Veranstalter für uns Kabarettisten ist, zusammen und fühlten uns richtig gut. Was für ein ungewöhnliches Gastspiel. Danke dir, lieber Peter, für all das, was du für uns tust. Und danke an deine tollen Gäste, deren Treue uns immer wieder berührt.
Und ein dickes Dankeschön geht an unseren Tourneetechniker Udo.
Bis bald also. Eure Uta-Moni
PS: Danke auch an André und Robert vom Central Kabarett, mit denen wir viel Spaß hatten. Lieber Robert, deine Parodie auf “Wir zwei” hat mich zu einem großen Fan von dir gemacht. Ich bin beeindruckt!
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