Das Büchlein “Massige Frauen gesucht – Geschichten zur Überwachung des Gänsebratens” von Uta Serwuschok ist 2010 erschienen und für 5,- Euro erhältlich.
Buchhändler, welche die Bücher “Massige Frauen gesucht” und/oder “Woran erkennt man eine ostdeutsche Verkäuferin?” in ihr Sortiment aufnehmen möchten, bitten wir, mit Ute Teichert (Leiterin Verlagsbüro) unter ut@uta-serwuschok.de oder 0341 – 2253640 Kontakt aufzunehmen.
Das Büchlein “Massige Frauen gesucht – Geschichten zur Überwachung des Gänsebratens” ist erhältich im Kabarett Theater SanftWut in der Mädler-Passage (Aufgang Treppe D) in Leipzig.
Warum dieses Büchlein?
Meine Oma saß vor den Festtagen immer mit einem Stuhl am Küchenherd und beschäftigte sich über Stunden mit der Gans, welche am ersten Weihnachtsfeiertag auf den Tisch sollte. Sie ließ das Federvieh nicht aus den Augen. Sie überwachte es mit großer Hingabe. Dabei war sie meist umgeben von uns Kindern, ihren Freundinnen und Nachbarn. Die Küche wurde zu einem Treffpunkt und alle begutachteten die Gans und schauten zu, wie sie so nach und nach braun und knusprig wurde. Bei diesem Ritual wurde Kaffee oder ein Schnäpschen getrunken und viel geklönt. Man erzählte sich Geschichten und tratschte, was das Zeug hielt.
Wenn kein Besuch da war, dann saß meine Oma mit Groschenromanen vor der Backröhre und las. Zwischendurch öffnete sie den Backofen, begoss die Gans und sprach mit ihr. Dann las sie weiter. So schaffte meine Oma immer einen großen Teil ihrer Lektüre und hatte nicht einen Moment Langeweile.
Jene schöne Kindheitserinnerung brachte mich dazu, diese winzige Sammlung mit Geschichten herauszubringen. Damit können Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich die Zeit vor dem Herd vertreiben. Sie lesen eine Geschichte und dann schauen Sie wieder nach der Gans. Wenn sie fertig ist, haben Sie auch das Büchlein zu Ende gelesen.
Aber es geht mir nicht nur um einen sinnvollen Zeitvertreib. Es ist auch wichtig für den Geschmack des Festtagsbratens. Eine Geschichte, über die Sie lächeln konnten oder die Ihre Seele berührte, bringt Sie in sinnliche Stimmung.
Das ist wichtig. Denn die Gans mag es sinnlich!
Sie spürt den Unterschied zwischen liebevollem Begießen und dem profanen Drüberschütten. Sie hat ein Recht auf ein liebevolles Vorspiel, wenn sie schon vernascht wird.
Und wenn sie dann knusprig vor uns auf dem Tisch steht, singen wir: „So viel Sinnlichkeit in der Weihnachtszeit.“