Uta Serwuschok / 09. Jun 2015
Ein bisschen wie auf dem Montmartre – fünf Leipziger Kabaretts spielen zum Stadtfest auf
Wenn man von Paris spricht, spricht man auch von dem Montmartre. Jener, früher unbedeutende Landschaftshügel, am Rande von Paris. Da wo Sänger, Kabarettisten und Maler ihre Kunst darboten. Sieht man alte Bilder von dieser Zeit, dann ahnt man die Lebenslust, die Volk und Künstler miteinander teilten. Besonders in den Sommermonaten blühte der Montmartre auf. (Er tut dies heute auch noch. Nur mit vielen Touristen.)
Die Nähe zwischen Pubikum und Künstler muss damals unbeschreiblich gewesen sein. Man war auf Du und Du. Anerkennung und Kritik hatten etwas Familiäres und waren so begehrt, wie auch gefürchtet. Den Montmartre musste man als Künstler erst einmal erobern und überstehen.
Als wir Kabarettisten vor drei Jahren zum ersten Mal gefragt wurden, ob wir zum Leipziger Stadtfest auf dem Markt spielen wollen, waren wir skeptisch. Ich dachte sofort an ein mögliches Scheitern, wenn die Menge dich nicht mag. Wie wird das sein?
Wir wurden positiv überrascht. Es war schon beim ersten Mal toll. Unendlich viele Leute, die uns zusahen und die jede Pointe honorierten. Schon damals sagte ich: “So muss es auf dem Montmartre gewesen sein.”
Am Sonntag stellte sich wieder dieses Gefühl ein. Ein Glücksmoment, so ein Bad in der Menge genießen zu können und zu erleben, wie die Leipziger ihre Kabarettisten mögen. Wir waren auch einander ganz nah. Wir wechselten unter den Leuten unsere Kostüme, sortierten die Requisiten und manchmal half jemand vom Nachbartisch dabei. Mein Leipzig lob ich mir mit diesen Leuten.
Man nennt unsere Stadt auch das Klein-Paris. Zum Stadtfest war es ein Groß-Paris. Montmarte eben. Nur die Sprache war anders. Sächsisch. Danke, liebe Leipziger, für euer Interesse und dafür, dass eure Herzen uns zuflogen. Das tut richtig gut.
Am besten fände ich, wir verabreden uns schon mal für das nächste Jahr. Und zwischendurch könnt ihr ja in unsere Theater kommen. Sonst sehen wir uns so lange nicht. Das ist hart! Wir warten auf euch!
Danke auch an das Bernd Hochmuth Veranstaltungsmanagement und die Technik.
Eure Uta-Moni
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